Caterva Musica – Barockorchester in Westfalen

Mitspielen bei den Jamsessions

Barock-Konzerte interessanter machen, vor allem auch für junge Menschen? Wie kann man das erreichen? Woran liegt es, dass eine Musik, die in den vergangenen Jahrhunderten speziell von jungen Menschen gehört wurde, heute nur wenige Leute unter 40 lockt? Ist es das Image?

Oder liegt es daran, dass seit spätestens den 1950er Jahren sich die Kunst und die Künstler immer weiter vom Publikum entfernt haben? Das Gefälle zwischen Profis und Laien wurde höher, somit Generationen von ZuhörerInnen nicht mehr mitgenommen. Sie sind weit entfernt voneinander, sprechen anscheinend nicht mehr dieselbe Sprache der lustvollen Wechselwirkung von Musizieren und Rezipieren.
Das gediegene Setting lässt nicht wenige unsicher werden. Warum sonst musste wohl Daniel Hope ein Buch darüber schreiben, wann das Publikum klatschen darf? Man mag ja nicht unangenehm auffallen, wenn man begeistert beim Stückende seiner Anerkennung mit den Händen Ausdruck verleihen will. Also heimliches Schielen zum Nachbarn. Ungewohnte Stille nach dem Liedschluss , die durchaus Unbehagen erzeugen kann.
Warum muss Klassik eine Kenntniswelt bestimmter Gruppen sein? Spitzen wir es zu: Die Musikerinnen und Musiker von caterva musica sind als „Barockspezialisten“ sogar noch die Spezialisten der Spezialisten.

In den Konzerten von caterva musica werden neue Wege beschritten. Das Ensemble möchte Hemmschwellen abbauen und zur aktiven Teilhabe animieren. Und wie ginge es einfacher als über das Mitmachen?
Die Konzerte im Schloss Horst haben deswegen immer ein Vorprogramm, die Jamesessions. Laien und SchülerInnen sind eingeladen,  1 Std vor Konzertbeginn zu einer kurzen Probe zu kommen, bei der sie gemeinsam mit dem Ensemble ein Stück einstudieren. Vor dem eigentlichen Konzert beginnt das Programm mit der Darbietung dieses Stückes als Jamsession, wie es im Jazz schon immer üblich ist.

Voraussetzungen:

Ihr solltet ein Instrument spielen, das ihr tiefer stimmen könnt: Wir spielen mit a‘ = 415 Hz, das entspricht dem modernen „gis“. Das geht bei allen Streich- und Zupfinstrumenten problemlos. Oder ihr müsst euch Noten mitbringen, die ½ Ton tiefer transponiert sind. Ansonsten geben wir auch gerne Hilfestellungen. Gegebenenfalls lohnt es sich auch, ein passendes Instrument anzuschaffen, denn VORSICHT: Barockmusik spielen kann süchtig machen!!!

Wenn ihr Hilfe oder Rat braucht, auch wenn ihr wissen möchtet, welche Stimme ihr einstudieren sollt, dann kontaktiert uns bitte unter: www.caterva-musica.de/kontakt.

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